New York 12. bis 19. April 2017

Mittwoch 12-04-2017

Heute Mittag in New York? Wir wagten es kaum zu glauben, denn schon zweimal scheiterte unser Versuch in diese Stadt zu gelangen.

Nachdem am gestrigen Vormittag mein Internet-Router den Geist aufgab und ich nicht in der Lage war die Online-Prozedur des Eincheckens von zu Hause aus durchzuführen, fuhren wir am Abend nach Frankfurt und ein freundlicher Mitarbeiter von Lufthansa erledigte das für uns, obwohl es überhaupt nicht seine Aufgabe war, da er eigentlich nicht dafür zuständig war.

Es ist immer wieder schön, solchen Menschen zu begegnen. Nun hatten wir schon unsere Bordkarte und das Gepäck war ebenfalls aufgegeben, so dass wir am nächsten Morgen entspannt lediglich mit unserem Handgepäck mit dem Zug nach Frankfurt fahren konnten.

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Am Morgen standen wir nach wenigen Stunden Schlaf auf und machten uns auf den Weg zum Bahnhof.

Eine Stunde später waren wir bereits am Frankfurter Flughafen. Da wir schon unsere Bordkarte hatten, konnten wir direkt zum Gate gehen, nachdem wir die Sicherheitskontrollen passiert hatten.

Als wir das Gate betraten, fuhr zeitgleich unsere Maschine auf die Parkposition und wir konnten direkt sehen, welches Flugzeug uns über den großen Teich bringen würde. Der neue Airbus 380, doppelstöckig und wirklich riesig, Eine imposante Erscheinung.

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Pünktlich um 10:15 durften wir die Maschine betreten und hatten die erste Hürde schon einmal geschafft. Bis dahin waren wir beim letzten Mal nicht gelangt.

„Ich sitze drin!!!“ Miri strahlte mich an und war der festen Überzeugung, dass jetzt alles glatt laufen würde. Ich selbst traute mich noch nicht wirklich einen solchen Optimismus zuzulassen, obwohl außer einem Absturz nicht mehr viel hätte passieren können.

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Um 11:00 setzt sich unser Lufttaxi in Bewegung, rollte gemächlich zur Startbahn und hob auch äußerst gelassen und ruhig ab. Miri war ein wenig enttäuscht, dass das typische Bauchgefühl beim Starten dieses Mal ausblieb. Leider konnte sie nicht sehr viel sehen, da direkt unter unserem Fenster die Tragfläche war. Schon wieder hatten wir Glück. der Platz am Gang, war der einzige freie Platz im ganzen Flugzeug und so konnten wir es uns während des Fluges bequem machen und Miri hatte sogar die Möglichkeit sich hinzulegen und zu schlafen.

Als wir 8 Stunden später in New York landeten, mussten wir es glauben. Uns wurde nach langem Anstehen die Einreise gewährt und kaum waren wir am Gepäckband, da kamen auch schon unsere Koffer.

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Es gab nun zwei Möglichkeiten zu unserem zuhause für die nächsten 7 Tage zu kommen: 1. Mit dem Taxi, was durchaus verlockend war, bei der Menge an Gepäck oder 2. mit dem Zug.

Die Entscheidung fiel schnell, als die Taxis keinen fixen Preis anbieten wollten. Da ich keinen Internet-Empfang auf meinem Handy hatte, musste ich mir, wie im Zeitalter vor dem Smartphone, behelfen und das klappte auch gut. Sehr schnell war klar, wie das New Yorker U-Bahn-Netz funktioniert. Ähnlich klar strukturiert wie in London, nur mit Nummern und Zahlen versehen. Auf dem Bahnsteig meinte Miri: „Irgendwie habe ich noch gar kein amerikanisches Gefühl.“ Ich wusste was sie meinte. Die Umgebung war zwar unbekannt aber auch nichts besonderes. Niedrige Häuser, verfallenes Industriegebiet mit ein paar runtergekommen Delis und Diners. Die silberfarbene, blechdosenähnliche Bahn fuhr in den Bahnhof ein und nun waren wir auf dem Weg nach Brooklyn.

Unterwegs wurde mir bewusst, dass ich keine Ahnung hatte, wie Michael und Donnas Nachname lautete. Ich hatte nie danach gefragt, da wir uns von Anfang an mit unseren Vornahmen via What’s App unterhalten hatten. Ich schrieb schon im Airtrain von JFK aus Michael eine SMS, dass wir gelandet waren. Nun sah ich noch einmal auf mein Smartphone und sah die Antwort:

Hi Tina.

Welcome, You made it. If it’s still raining when you get to Smith and 9th, or you have allot of bags you may went to get a taxi to the appartment. Jusz buzz 3P, when you get there and Donna will let you up.

Ok, das würde auch funktionieren.

Drei Bahnstationen später wurde auf einmal im Abteil ein Gettoblaster angestellt und zwei schwarze, ca. 17jährige Mädels fingen an zu rappen und an den Stangen der U-Bahn zu tanzen, was stellenweise richtige Akrobatik war.

Miri sah ihnen teils erstaunt aber vor allem begeistert und beeindruckt zu. „Jetzt habe ich das Gefühl in Amerika zu sein“, grinste sie mich an.

Als wir die U-Bahn, welche sich auf den letzten Meilen nach Brooklyn zu einer S-Bahn entwickelte, verließen, bot sich uns ein Ausblick, der nun wirklich unmissverständlich klar machte, wo wir uns befanden.

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Mittlerweile war von Regen keine Spur mehr zu erahnen. Wir befanden uns in einem sonnigen, sommerlichen New York mit 24°C.

Ich hatte keine Straßenkarte, ein Smartphone ohne Internetverbindung und war froh, dass ich meistens ohne Navigationssystem an fremde Orte fahre. So fiel es mir leicht, mir die Googlekarte ins Gedächtnis zu rufen und tatsächlich, 15 Minuten später standen wir vor dem Haus, welches nun für 6 Tage unser zu Hause sein sollte.

Mmh…., ein ehemaliges Fabrikgebäude, von außen etwas renoviert, aber die Gegend durch die wir liefen, war ziemlich beklemmend. Industriegebiet und verwahrloste Höfe, kaputte Straßen und Müll. Dies machte insgesamt eher einen sehr heruntergekommen Eindruck. Ich hatte meine eigene Vorstellung von Brooklyn im Kopf. Idyllische Backsteinhäuser mit Feuertreppen, grüne Alleen und blühende Vorgärten, spielende Kinder auf der Straße und nette kleine Läden. Das war es hier ganz und gar nicht. Miri meinte nur: „Hier will ich Nachts aber nicht alleine auf der Straße sein.“ Diese Aussage deckte sich auch mit der meinigen und ich dachte ein wenig ärgerlich über mich selbst: „Blöde geizige Nuss. Hättest ja schon ein bisschen mehr ausgeben können, für eine Unterkunft in Manhattan selbst.“

Nach dem Klingeln wurde sofort die Tür geöffnet. Ich hatte am Flughafen mein Laptop und die dicke Jacke in meinem Koffer gepackt, da ich so wenig Gepäck als möglich mitnehmen wollte. Mein Koffer hatte zwar nur 14 Kilo, war aber trotzdem schwer und dieses ehemalige Fabrikgebäude, in welchem sich jetzt anscheinend Wohnungen befanden, hatte keinen Aufzug. Der dritte Stock war auf Grund der hohen Räume eher der 6. und ich musste irgendwie unsere Koffer nach oben bekommen.

Plötzlich stand ein elfengleiches Wesen vor uns, strahlte uns an und sagte : „Welcome, I’m Donna. I help you with your luggage“ und obwohl ich mich wehrte und darauf bestand meinen Koffer alleine hoch zutragen, meinte sie lächelnd: „No, this is a good exercise“ und eilte mit dem schweren Teil mühelos die Treppe hoch.

Im 3. Stock traten wir durch eine schwere Tür und standen auf einmal in einem picobello sauberen, riesigen Flur mit einem dunklen Holzfußboden. Da das Gebäude sehr groß ist, gibt es hier viele Wohnungen, ca 10 auf jedem Stockwerk.

Donna öffnete die Tür zu ihrem Appartement und sofort war die Gegen draußen in den Hintergrund gerückt. Ein großer, offener und sehr heller Wohnraum, mit einem Loft und großen Fenstern, durch welche wir als erstes die Skyline von Manhattan sahen und zwei Fenster weiter die Freiheitsstatue.

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Donna stellte erst einmal zwei Gläser Wasser vor uns auf den Tisch und wir unterhielten uns ein wenig. Sie ist eine unglaublich charmante, hilfsbereite und liebenswerte Person und der herzliche Empfang war der beste erste Eindruck, den man sich nur wünschen kann.

Mittlerweile war es vier Uhr amerikanischer Zeit und bei uns in Deutschland schon Nacht. Miri sah auf dem Transfer vom Flughafen zu unserem Appartement ziemlich fertig aus, aber nun waren auf einmal wieder ihre Lebensgeister geweckt. Nach einer schnellen Dusche und nachdem das Wichtigste ausgepackt war, machten wir uns auf einen ersten Erkundungsausflug.

Dieses Mal auf die andere Seite unserer Straße, Richtung Hafen. Ausgerüstet waren wir mit einem ausgedruckten Plan der Gegend, welchen wir von Donna erhielten. Hier sah es schon wesentlich besser aus. Geschäfte und kleine Diners säumten die Straßen und von weitem konnte man schon den Hafen erkennen. Nachdem wir uns in einem Supermarkt in der Nähe mit Wasser versorgt hatten, liefen wir um den Store herum und standen am Wasser.

Auch wenn die Statue of Liberty nur sehr klein und in einiger Entfernung zu sehen war, war es dennoch bewegend, zumal in diesem wunderbaren Licht des New Yorker Sonnenunterganges.

Wir liefen ein wenig weiter und uns bot sich ein anderer, aber ebenfalls großartiger Anblick

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Allmählich begann der Jetlag seinen Tribut zu fordern und wir konnten die Müdigkeit nicht mehr ignorieren und so machten wir uns auf den Rückweg. Auf halber Strecke hielten wir in einem Diner an und aßen eine Kleinigkeit. Als besonderes Bonbon und zum Abschluss eines perfekten ersten Tages, waren wir zufälligerweise in einem Diner gelandet, in welchem an jedem Mittwochabend eine Jazz-Session statt fand.

Wir waren definitiv in Amerika.

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Donnerstag 14.04.2017

Der heutige Tag war nicht minder aufregend. Nachdem wir aufgestanden und fertig gemacht hatten, begaben wir uns mit der Subway nach Downtown Manhattan. Als wir aus der U-Bahn ans Tageslicht kamen, war dies schon ein überwältigender Anblick. Aus dem beschaulichen Brooklyn kommend, standen wir auf einmal zwischen all den Wolkenkratzern. Man kam sich wie ein Ameise vor, wobei die Hochhäuser in Frankfurt jetzt auch nicht viel kleiner sind, dennoch war es komischerweise ganz anders.

Ich hatte in Deutschland schon einen New York Pass für uns beide besorgt, so dass wir bei den Eintrittspreisen sparen konnten. Im Vergleich zum gestrigen Tag war es heute morgen ausgesprochen kühl und wir waren dankbar für die dicken Jacken, die wir dabei hatten.

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Beim Anstehen in der Schlange für die Sicherheitskontrollen, passierten wir eine große ziemlich demolierte Kugel aus Metall. Bei näherem Betrachten wurde klar, was es ist. Dieser bronzene Globus stand einst zwischen den beiden Türmen des World Trade Center und wurde bei den Anschlägen fast komplett zerstört. Er steht heute hier an dieser Stelle, um an den Terror zu erinnern. Das macht es auch leichter die Sicherheitskontrollen, welchen man ständig unterzogen wird, zu ertragen.

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Wir lösten unsere Fährtickets ein und begaben und auf den Weg zur Freiheitsstatue.

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Wir hatten sie schon so oft gesehen; auf Bildern, im Fernsehen und in Filmen, doch das hier war etwas ganz anderes. Sehr beeindruckend. Auch der Blick auf das sich entfernende Manhattan vom Boot aus, war großartig.

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Als wir zu Füßen dieser eindrucksvollen Lady standen, war das schon etwas Besonderes und natürlich wurden auch wir von der Selfie-Manie angesteckt.

Als wir den Ausblick auf die Stadt und das langsam wärmer werdende Wetter mit der strahlenden Sonne ausgekostet hatten, bestiegen wir wieder das Schiff, um weiter nach Ellis Island zu fahren. Die Insel, auf welcher Einwanderer aus aller Welt in den ersten Kontakt mit Amerika traten. Schon der erste Anblick dieses alten, kunstvoll gestalteten Gebäudes war toll.

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Das Gebäude, wie auch die Erklärungen waren richtiggehend bewegend und ergreifend. Unglaublich, was Menschen hinter sich ließen und auf sich nahmen, um eine neues Leben in einer völlig fremden Welt zu beginnen. Die Halle, in welcher die Daten der Einwanderer aufgenommen wurden, war sehr groß und fast einschüchternd. Man kann sich nur ansatzweise vorstellen, was diese Menschen wohl empfunden hatten und es ist besonders bewegend, weil dieses Thema auch momentan so aktuell ist.

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Hier hatten wir uns wirklich viel Zeit gelassen, denn es war interessant gemacht und sehr kurzweilig. Wir hatten einen Audioguide, welcher uns, mit vielen Informationen, strukturiert durch die Gebäude führte.

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Nach einiger Zeit verließen wir dann wieder via Schiff die Insel und kehrten nach Manhattan zurück. Ich wollte schon sagen ans Festland, aber das stimmt ja nicht ganz, denn auch Manhattan ist eigentlich eine Insel.

Zurück in Manhattan machten wir uns auf die Suche nach Nahrung und wurden auch an einem der vielen Hotdog-Wagen in der Wallstreet fündig, welche mittlerweile alle auch Hallal- und vegetarische Nahrung haben.

Anschließend ließen wir uns von der Stadt treiben und liefen einfach der Nase nach.

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Wir kamen an einen großen Platz und standen plötzlich vor einem der riesigen Bassins des zerstörten World Trade Centers.

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Das 9/11 Museum werden wir in den nächsten Tagen besuchen.

Überall auf den Straßen ist ein unglaublich hektisches lautes Treiben. Permanent hat man die Sirenen von Ambulanz und Feuerwehr im Ohr und auch zivile Einsatzfahrzeuge machen einen ganz besonders eindrücklichen Lärm. Die Menschen sind auf den Straßen, trotz des 11. September und es ist immer wieder gut zu sehen, dass sich die Bevölkerung durch Terror nicht in ihrer Freiheit und in ihrer Art zu Leben reglementieren lässt.

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Interessant sind auch die vielen Missionare, die für Jesus unterwegs sind. Miri hatte eine sehr eindrucksvolle Erfahrung mit einer asiatischen Christin gemacht, welche, einen Kopf kleiner als Miri, an ihr hochsprang und immer wieder laut rief : „Jesus is your savior. HALLELUJA. Jesus is for all of us HALLELUJA.“

Wer die Gillmore-Girls kennt, möge sich an dieser Stelle einfach Mrs. Kim vorstellen – das kommt ungefähr hin. Sie wedelte mit einem Flyer vor Miris Gesicht herum, welchen meine zutiefst erstaunte, aber auch zugleich eingeschüchterte Tochter entgegennahm. Ich hatte meinen Spaß. Vor allem als Miri den Zettel nahm und „Amen“ sagte. Ein paar Schritte weiter sagte sie nur noch „Wow.“ Das nenne ich missionarisches Christentum.

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Freitag 15-04-2017

Da meine Hose auf Grund eines ziemlich heftigen Sturzes meinerseits auf dem schlaglochreichen Brooklyner Pflaster nur noch aus Fetzen bestand, was zwar mittlerweile in ist, aber … wer mich kennt weiß, dass es mir schon immer Schnuppe war, was gerade angesagt ist, hatte ich das Bedürfnis eine neue Hose zu erwerben und zwar eine, die nicht jedermann mein, in allen Farben leuchtendes und bis zum Knöchel angeschwollenes Bein zeigt. Bilder dazu erspare ich euch, aus dem selben Grund aus welchem ich es bisher verschwiegen habe, dass ich überhaupt gestürzt bin. Ist schon peinlich, wenn man zu blöd ist um geradeaus zu laufen, in der Gegend rumguckt und dann wie ein Geschoss auf den Boden einschlägt. Es geschah am allerersten Tag, als wir unseren ersten Rundgang machten. Die letzten Tage waren, und das ist nicht übertrieben, die Hölle, aber da ich nicht weiß, ob ich jemals wieder nach New York komme: „Augen zu und durch.“ Wenn es sein muss, bin ich wirklich hart im nehmen. Da ich mir auf dem Hinflug, also an dem Tag, als es passierte, Clexane gespritzt hatte, ein Medikament, welches die Blutgerinnung hemmt (zur Thromboseprophylaxe), war das natürlich ganz besonders besch… Zuerst schwoll mein Knie an, das linke mehr als das rechte – ja ganz recht, was ich mache, mache ich richtig – es mussten natürlich beide Knie sein, danach der komplette Unterschenkel, ab dem Kniegelenk bis zum Knöchel. So ein schönes Hämatom habe ich in freier Wildbahn schon lange nicht mehr gesehen. Mittlerweile sieht mein Bein wie ein Regenbogen aus und ich bin froh, jetzt die Beine hochlegen zu können. Das es schweineweh tut muss ich wohl nicht explizit erwähnen. „Hi Astrid – Ich kann dir jetzt ziemlich gut nachempfinden, aber humpeln kann ich besser als Du…:-)“

Mmmh, wie kam ich jetzt darauf? Ach genau, die neue Hose, denn ich hatte nur zwei mitgenommen. Wir fuhren am Morgen mit dem Bus nach Brooklyn-Heights. Es ist ein Mini-New York und hat seinen ganz eigenen Charme, wenn auch an manchen Stellen ein wenig marode. Sogar kleine eigene Wolkenkratzer hat es.

Zuallererst fanden wir eine Bäckerei mit dem Namen „Stolle“. Es sah verlockend aus was sie hatten und der Kaffee war der beste, den ich bisher in New York getrunken habe.

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Die Geschäfte machen hier alle erst um 10:00 auf und so hatten wir Zeit. Im ersten Laden fand ich eine Jeans, die mir gut gefiel und nur 29$ kostete. Da der Laden aber einen Ausverkauft hatte, bezahlte ich letztendlich nur 17$. Da kann man nichts sagen und es ist sogar eine Jeans ohne Löcher.

Dann endlich ging es wieder auf die andere Seite, nach Manhattan. Wir hatten keinen Plan für den heutigen Tag, stiegen in die Subway, irgendwo in Manhattan wieder aus und liefen einfach darauf los. Kurze Zeit später erkannte ich, wo wir waren und wir lösten ein weiteres Ticket unseres New-York-Passes ein.

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Genau, das Empire State Building. Die Schlange draußen auf der Straße war schon erschreckend, da sie fast um den gesamten Block ging, aber dennoch ging es unerwartet schnell vorwärts. Die Amis haben ihre Warteschlangen echt im Griff. Auch wenn sie noch so lang sind, so richtig viel Zeit mit Anstehen haben wir noch nie verbracht, trotz der permanenten Sicherheitschecks. Als erstes fuhren wir hoch in den 80. Stock und das mit einer rasenden Geschwindigkeit. Ca. 10 Stockwerke / 3 Sekunden – der Fahrstuhl rast quasi nach oben, aber dennoch merkt man es nicht. Man sieht es nur auf der Anzeigetafel, aber das reichte mir völlig, vor allem wenn ich daran dachte, dass diese Fahrstühle von einem Mensch mit einer Fernbedienung gestartet werden, dieser aber nicht mitfährt. Im 80. Stock angekommen gab es erst einmal einen Zwischenhalt. Wir konnten hier in den Innenräumen, hinter Glas, die Aussicht genießen.

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Als wir alle vier Himmelsrichtungen betrachtet hatten, fuhren wir weiter in 86. Stock auf die Aussichtsplattform. Es war ein traumhafter Sommertag, die Sonne brannte und die Jacken, die wir mitgebracht hatten verstauten wir im Rucksack. Es gibt hier ein perfektes System, um zu verhindern, dass zu viele Menschen auf einmal auf der Plattform sind. Nur für jeden Aufzug, der Menschen nach unten befördert, darf auch ein Aufzug mit der selben Anzahl Leute wieder nach oben.

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Von hier oben sieht die Welt mit ihren Bewohnern so winzig klein aus und es macht einfach Spaß, sich die Stadt von hier oben anzuschauen. Zwischen hochmodernen Skyscrapern entdeckt man immer wieder faszinierende klassische Architektur,

aber es gibt auch einige Dachgärten, die höchstwahrscheinlich unerschwinglich sind, zumindest für die Leute, die ich kenne. OLYMPUS DIGITAL CAMERA

Wir haben uns dort oben viel Zeit gelassen, denn das Wetter war perfekt.

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Als wir wieder festen Boden unter den Füßen hatten, war es schon Mittag und wir wanderten durch die City, auf der Suche nach etwas Essbarem. In der Nähe des Flatiron Building

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fanden wir eine Bude, die Fleischspieße und Pommes anbot,

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die ausgesprochen lecker aussahen und auch so schmeckten. Wie echte Einheimische setzten wir uns in den nahe gelegenen Park und beobachteten bei unserem Lunch die Menschen und die Eichhörnchen.

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Im Anschluss machten wir uns auf den Weg zur Synagoge, da heute Freitag Abend ist und wir zum Gottesdienst wollten. Ich muss gestehen, dass ich mich ein wenig verschätzt hatte, was die Strecke anbelangte. Die 5th Avenue ist länger, als sie auf dem Stadtplan erscheint, aber die Mühe hatte sich gelohnt, denn unterwegs fanden wir viele tolle Bauwerke.

Ein Gebäude zog mich ganz besonders in seinen Bann und ich vermutet darin etwas Einzigartiges.

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Es war die New York Publik Library und sie hielt, was sie von außen versprach. Wer mich kennt, der weiß, dass ich, wenn es um Bücher geht, nicht mehr zu halten bin. In diesem Moment bedauerte ich, nicht mehrere Wochen hier zu sein. Warum? Nun seht selbst:

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Schon alleine die Eingangshalle war überwältigend, aber in den oberen Stockwerken machte mein bücherliebendes Herz einen Satz:

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Diese Bibliothek ist ein Traum für jeden Bookaholik.

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Wie wahr. Hier waren meine Seelenverwandten am Werk.

Nun mussten wir uns aber sputen, um wirklich noch rechtzeitig zum Gottesdienst zu kommen. Die Synagoge Emanu-El befindet sich in Höhe des Central Parks und wir mussten noch ein paar Blocks hinter uns bringen, bis wir endlich da waren. Dabei passierten wir noch den Trump Tower und Tiffany’s, welches wir aus dem Film „Breakfast at Tiffany’s“ mit Audrey Hepurn kannten.

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Endlich, ein paar Minuten vor Beginn des Freitagabend Gottesdienstes kamen wir an und fanden schon das Gebäudes an sich sehr schön.

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Der Innenraum ließ uns erst einmal innehalten.

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In solch einer schönen Synagoge haben wir noch nie an einem Gottesdienst teilgenommen. Hier wurde uns wieder einmal schmerzlich bewusst, was durch die Diktatur und die Terrorherrschaft der Nationalsozialisten in Deutschland wirklich ausgelöscht wurde. Solche Synagogen gab es auch bei uns. Die Wiesbadener Synagoge stand, was die Schönheit anbelangte, dieser in nichts nach, aber würde sie noch bestehen, gäbe es nicht mehr genug Juden bei uns, um sie wirklich zu füllen. Das ist das wirklich schmerzliche daran und es tut weh.

Der Gottesdienst war ebenfalls komplett anders, als wir ihn kennen. Zu Beginn wurde die Orgel gespielt – ja, richtig gelesen, eine Orgel – und dann begann der Gottesdienst. Bis auf wenige Segenssprüche komplett in englischer Sprache. Für denjenigen, der kein Hebräisch versteht mit Sicherheit sehr schön, aber für uns war es schon komisch. Auch die Amida wurde nicht gebetet und das „Schema Israel“ war in Englisch befremdlich. Auf der einen Seite fehlte uns beiden unser orthodoxer hebräischer Ritus, aber auf der anderen Seite waren wir auch begeistert. Der Kantor hatte eine so kräftige, wunderschöne Stimme und der Chor der Gemeinde verursachte mir Gänsehaut (in positivem Sinne). Die Lieder waren voller Fröhlichkeit und hatten stellenweise sogar etwas gospelhaftes. Es machte aber auch Freude den beiden Rabbinerinnen zu lauschen. Insgesamt drei sehr charismatische Menschen, die den Gottesdienst für uns, zu einem einmaligen Erlebnis machten.

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Auch hier war ich traurig, nicht länger in New York zu sein. Ich wäre sehr gerne noch einmal zurückgekommen. Beim anschließenden Kiddush wurden wir von der Rabbinerin begrüßt und nach unserer Heimat befragt. (Die Bilder von der Synagoge und den Rabbinerinnen und Kantoren habe ich aus dem Internet heruntergeladen, da ich natürlich während des Gottesdienstes nicht fotografiert habe.)

Todmüde, fix und fertig und mit einem extrem schmerzenden Bein suchten wir dann nach einem Bus nach Hause. Wir gerieten an einen sehr netten Busfahrer, der uns noch half die richtige Subway-Station zu finden, obwohl er schon grenzwertig genervt war von mir, da ich an jeder Haltestelle fragte „NOW?“ und er irgendwann in einem höflichen aber bestimmten Ton anmerkte. „Don’t ask me anymore, I tell you, when we are there“ Ich muss wohl nicht erwähnen, dass Miri nur grinste.

Wieder ist ein Tag vorüber, mit wahnsinnig vielen Eindrücken und wunderbaren Erfahrungen.

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Shabbat 15-04-2017

Ein Wunder!!! Ich wachte heute morgen auf und mein Bein tat nicht mehr weh. Anscheinend hat aggressives Zuwarten und ignorieren doch geholfen, vielleicht auch das Gebet für die Kranken von gestern; wer weiß.

Wir begannen den Tag mit einer Fahrt nach Brooklyn Heights und gingen dann zur Brooklyn Bridge, die oftmals als 8. Weltwunder bezeichnet wird. Diese Brücke ist schon imposant, aber vielleicht auch nur, weil man sie aus einschlägigen Maffia-Filmen kennt. Ich verbinde zumindest immer italienische und jüdische Gangster mit ihr.

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Als man mir erzählte, man bräuchte 20 Minuten, um die Brücke zu Fuß zu überqueren dachte ich noch, „Was für ein Quatsch“, aber es ist wirklich so. Man bleibt so oft stehen um zu fotografieren oder einfach nur die Aussicht zu genießen. Wir brauchten sogar ein wenig länger, aber das war OK.

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Je mehr wir uns der anderen Seite näherten, also Manhattan, desto trüber wurde es, was der Brücke aber auch einen ganz besonderen Charme verlieh. Das erste mal sahen wir Wolken in New York.

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Und natürlich darf das obligatorische Selfie nicht fehlen:

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In Manhattan angelangt, wurde es dann auch kühl und wir verwarfen den Plan, in den Central Park zu gehen. Da wir in der Nähe des World Trade Centers waren, besuchten wir daraufhin die Ausstellung, bzw. das Museum.

Im Gegensatz zu Miri, hatte ich den 9/11 erlebt, zwar in Kapstadt, aber ich kann mich heute noch an die Bilder aus dem Fernsehen erinnern und die Fassungslosigkeit, die uns alle überfiel, dass Menschen zu etwas Abartigem in der Lage sind. Für Miri war das was ganz anderes. Sie wusste zwar, dass es einen Anschlag auf die Zwillingstürme gab, bei welchem diese komplett zerstört wurden, aber das wahre Ausmass dessen, was an diesem Tag geschah, das wurde ihr, glaube ich, erst heute bewusst. Niemals zuvor wurden so viele Menschen auf einen Schlag durch einen feigen terroristischen Anschlag getötet und nicht nur die Menschen in den Gebäuden und den Flugzeugen. Auch all jene, die, im Gegensatz zu denen, die versuchten fluchtartig die Treppen hinab in Freie zu gelangen, die Treppen hoch stiegen um zu jenen zu helfen, die dort oben eingeschlossen oder verletzt waren und dabei, mehr oder weniger wissend, in den eigenen Tod gingen. Miri war richtiggehend schockiert und fassungslos, ob der Abartigkeit dieser Tat. Ich möchte in meinem Reiseblog wirklich nicht politisch werden, aber das muss ich einfach loswerden. Die meisten dieser Attentäter waren palästinensischer Herkunft. Das sollten sich mal all diejenigen vor Augen halten, die immer wieder brüllen „Böses Israel, Arme Palästinenser“. Natürlich sind nicht alle Palästinenser Attentäter, aber Israel hat so etwas noch nie getan. Im Gegenteil. Sie sind mittlerweile diejenigen, die andere Länder ausbilden und unterstützen, wenn es um Terrorbekämpfung und Prävention geht. Hier muss man sich ganz deutlich vor Augen halten, wer die waren Bösen sind und es sind nicht die Juden. Wenn ich dann höre, dass es Menschen gibt, die allen ernstes behaupten, der Anschlag auf das WTC wäre ein jüdischer Komplott gewesen, dann werde ich richtig zornig.

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„No Day Shall Erase You From The Memory Of Time“ Ein Zitat von Virgil, welches hier in Buchstaben festgehalten wurden, die aus dem Material der zerstörten Türme geformt wurden. Die blauen Kacheln sollen an die Farbe des Himmels an jenem Tag erinnern, denn es war ein wunderschöner Spätsommertag gewesen, bevor Fanatiker beschlossen, das Leben von fast 3000 unschuldiger Menschen auszulöschen. Sie konnten die Leben auslöschen, aber niemals die Erinnerung an sie. Das ist es, was diese Wand besagt.

Als wir an der Wand entlang gingen, deren Thema, die Attentäter und Osama Bin Laden war, wurde meine liebe, sanftmütige Tochter dermaßen wütend, dass der Museumsführer, welchen sie in der Hand hatte nur noch ein Papierknäuel war, weil sie gar nicht mehr wusste, wohin mit ihrer Wut.

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Dies ist ein Teil der Antenne des Nordturmes.

Diese beiden Stahlstreben, welche zu jenen gehörten, die den Türmen ihr ganz besonderes Aussehen verliehen, kann man am Eingang des Museums sehen.

Und dann sieht man dieses Bild hier

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Dieses Bild wurde nur Minuten vor dem Anschlag aufgenommen, als für alle New Yorker, dieser Tag ein Tag wie jeder andere war, nur besonders schön, hell und freundlich. Wie er enden würde und wie er Amerika und den Rest der Welt verändern und beeinflussen würde, ahnte zu diesem Zeitpunkt niemand. Wir können es heute kaum glauben, das es wirklich geschah.

OLYMPUS DIGITAL CAMERAWir waren ausgesprochen lange in der Ausstellung und als wir wieder hinausgingen, war es wirklich schon Abend und auch auf dem unteren Bild sieht man die Auswirkungen des 11. September. Eine Counter-Terror-Unit des NYPD.

Wir fuhren, da uns kalt war, zurück nach Brooklyn. Morgen werden wir den Tag mit etwas schönem beginnen. Wir wissen noch nicht was, aber Ideen haben wir genug.

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16_12-2017 Sonntag

Wir starteten heute mit einem Frühstück in Chelsa Market. Eine riesige Markthalle aus braunem Backstein, mit unglaublich vielen verschiedenen Arten von Restaurants und Cafés. In der Stadt gibt es auch immer wieder Ecken, die koscheres Essen anbieten, was für uns sehr schön ist. Ein Restaurant dort, war ein israelisches und sie verkauften dort auch ein Kochbuch des Inhabers, was mich wirklich anlachte, aber es war einfach zu schwer, um es mit zunehmen. Ich habe ein Foto gemacht und hoffe, dass ich es in Deutschland irgendwie besorgen kann.

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Weiter ging es zur High Line. Sie ist eine wirklich tolle Idee, aus alten Dingen, die nicht mehr im Gebrauch sind, etwas sinnvolles und schönes zu machen, anstatt sie zu entsorgen.

Der Verkehr der Güterzüge der West Side Line auf einer Straße führte zu zahlreichen Unfällen mit Fußgängern und Fahrzeugen, was der 10th Avenue den Namen der Death Avenue einbrachte. Die New York Central Railroad, die Stadt und der Staat New York einigten sich deshalb 1929 im Rahmen eines Stadterneuerungsprogramms darauf, die Strecke durch eine Hochbahntrasse – die heute so genannte High Line – zu ersetzen.

1932 wurde die High Line in Betrieb genommen. Die Erschließung der Industriebetriebe in West Chelsea und des Meatpacking-Distrikts erfolgte durch Gebäudeanschlüsse im 2. bzw. 3. Obergeschoss der Fabriken und Lagerhäuser. Der Endbahnhof und Depot der High Line lag zwischen Clarkson Street und Spring Street, und der Name St. John’s Park Terminal wurde auch für das neue Terminal verwendet.

In den 1950er Jahren ging die Nachfrage nach Schienenanschlüssen durch die Fabriken und Fleischereibetriebe zurück, weil sich durch den starken Ausbau des Highway-Netzes der Güterverkehr immer mehr auf LKW verlagerte. (Quelle: Wikipedia)

2009 wurde der erste Abschnitt eröffnet, welchen man der Bevölkerung als Ort der Erholung über den Straßen von New York schenkte. Mittlerweile zieht sich der Bereich der begrünten High Line über eine sehr große Strecke. Da wir hier in New York immer noch Sommer haben, war es schön, dort entlangzulaufen.

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Immer wieder stößt man auf blühende Pflanzen

und Orten an denen die Zeit stehen geblieben zu sein scheint

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aber es ist auch Platz für Kunst:

und Musik:

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und man darf auch seine Meinung veröffentlichen, wie hier an dieser Hauswand:

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Wir kamen noch an vielen sehr interessanten Orten vorbei. Vielleicht keine besonders schönen für einen Bildband, aber Orte, die zeigen, dass es hier weitergeht, dass gebaut, entwickelt und Zukunft geplant wird.

OLYMPUS DIGITAL CAMERAAm Ende des Weges, waren wir den Erbauern der U-Bahn dankbar, denn wir waren schon ein wenig geschafft. Es war nicht nur warm, sondern richtiggehend heiß, so dass Miri sogar ihren Regenschirm (den sie immer mitnimmt, auch im Hochsommer) als Sonnenschirm nutzte.

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Wir nahmen die U-Bahn Richtung Central Park, denn uns war nach einer Rast an einem schönen schattigen Plätzchen. Als wir die U-Bahn verließen, standen wir auf einmal in einem wunderschönen alten Bahnhof.

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Hätten die Menschen nicht Handys und moderne Kleidung, hätte man glauben können, die Zeit sei stehen geblieben.

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Dieser Bahnhof ist wunderschön und viele kennen bestimmt die große Uhr in der Mitte.

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Die Decke ist mit den Sternbildern der Sternkreiszeichen gestaltet. Ein wunderschönes zartes Blaugrün mit funkelnden Sternen darin

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Wir waren tief beeindruckt.

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Wir fuhren dann mit dem nächsten Zug Richtung Central Park und kamen an dem berühmten Buchladen Shakespeare and Company vorbei. Solche Buchläden will ich auch zu Hause haben. Zum Lesen, plaudern, kaufen, essen und Kaffee trinken. Hier stellten wir uns auch unser Mittagessen zusammen.

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Mit unserem Lunchpaket machten wir uns auf dem Weg zu dem berühmtesten Park der Welt und passierten dabei wunderschöne Straßen:

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Dann endlich waren wir dort. Wir suchten uns ein schattiges Plätzen, aßen unsere Salate und beobachteten die Menschen. Egal wie interessant, quirlig und aufregend diese Stadt ist, der Central Park zeigt eines ganz besonders deutlich. Die Sehnsucht der Menschen nach Natur und Pflanzen zum erholen. Die Notwendigkeit einer Oase.

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Es war so heiß, dass die Menschen Schlange standen an den Wasserspendern.

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Dennoch wurde es ein wenig dunkel und da wir in der Nähe des Naturhistorischen Museums waren, begaben wir uns dorthin. Wir erfuhren, dass sie bald schließen würden und so beschlossen, wir am nächsten Tag wiederzukommen, wenn wir mehr Zeit haben. Von diesem Museum sprach Miri schon in Deutschland. Einer ihrer Lieblingsfilme wurde dort gedreht: „Nachts im Museum“

Dennoch machten wir eine kurze Rast unter dem großen Dinosaurier, dessen zu Hause die Eingangshalle des Museums ist.

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Im Anschluss durchstreiften wir die Straßen

und die Geschäfte,

bis wir am Time Square eine weitere Rast einlegten.

Dies war auch der Abend, an welchem wir auf das Dach des Rockefeller Centers wollten. Perfekt. Wir hatten noch 26 Grad und es war wirklich eine Sommernacht. Als wir unsere Tickets einlösen wollten, gab man sie uns, mit der Anweisung um 22:45 !!! wieder da zu sein. Wir haben wirklich überlegt, ob wir nicht lieber einen festen Termin für den nächsten Tag ausmachen sollten, aber das schöne Wetter und die angenehme Temperatur waren ausschlaggebend, eineinhalb Stunden irgendwie zu überbrücken. Wir setzten uns in die Nähe des RFC an einen Brunnen und plauderten. Miri hatte die Füße im Wasser, ich meinen Kopf auf ihren Beinen und wir schauten beide in den Himmel und fingen an zu singen, was uns gerade in den Sinn kam. Alles, von „Go down Moses“, einen Kanon und ein uraltes Weihnachtslied. Es liefen einige Leute an uns vorbei, die uns komisch ansahen, aber das störte uns nicht im mindesten. Wir sind in New York, da darf man sein, wie man ist. Dieser Abend an dem Brunnen, der wird zu den Dingen gehören, an die ich mich immer besonders gerne erinnern werde, denn es sind die kleinen Dinge des Lebens, die solch eine große Bedeutung und Aussagekraft haben und es macht mir wieder klar, wie schön es ist, mit Miri zu reisen. Sie ist so unkompliziert, interessiert in Allem, aber auch so spontan, wenn es eine Abweichung des Geplanten gibt. Mit ihr kann man einfach draufloslaufen und abwarten was passiert. Sie ist so witzig, wortgewandt und interessiert sich so sehr für die Menschen, ihre Kultur und generell alles, was um sie herum geschieht. Sie spricht mit mir über den krassen Gegensatz zwischen fast überquellendem Reichtum und der lebensbedrohenden Armut, die hier in New York oft kaum einen Meter von einander getrennt zu sehen sind und wir traurig sie das macht, aber sie lacht auch so gerne. Mit ihr ist keine Minute langweilig und wenn man mitten in der Nacht auf dem Rand eines Brunnen mit ihr liegt und singt und quatscht, dann ist mir ganz besonders bewusst, welches Geschenk sie ist und welch wertvoller, toller Mensch.

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Um 22:30 machten wir uns dann wieder auf den Weg zum RFC.

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Im Innenhof des Rockefeller Centers befindet sich eine Eisbahn, auf der Menschen in Sommerkleidern Schlittschuh liefen. Das war schon skurril.

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In 40 Sekunden waren wir mit dem Fahrstuhl im 70. Stockwerk und dann traten wir auf die Dachterrasse, um unseren Blick über das nächtliche, beleuchtete New York zu werfen. Das war ein beeindruckender Abschluss des Tages.

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17.04.2017 Montag

Wir fuhren heute etwas später los, da Miri noch sehr müde war. Wir kamen gestern erst nach 1:00 am ins Appartement und so ließ ich sie erst einmal ein wenig schlafen. Wir kamen um 10:30 in Manhattan an und begaben uns noch einmal zum Chelsa Market, welchen wir gestern nur kurz gesehen hatten, der uns aber so gut gefiel. Dort taten wir etwas, was wir noch nie gemacht hatten. Wir aßen zum Frühstück Pizza! Wir gingen durch den ganzen Mark auf der Suche nach einem kleinen Frühstück und alles sah irgendwie ansprechend aus. Chelsa Market ist schon etwas besonders. Als Andrea mir davon erzählte, konnte ich mir gar nichts darunter vorstellen, aber nun weiß ich, was sie meinte:

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und dann kamen wir bei diesem Italiener vorbei und wir fragten uns: „Kann man zum Frühstück Pizza essen?“

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„Definitly, yes we can!“

Heute morgen war es bewölkt und kühl und auch wenn ihr uns in Deutschland für diese Aussage für bescheuert haltet, wir waren froh drum. Es war angenehm sich wieder etwas abzukühlen und wir fuhren mit dem C-Train Richtung Central Park.

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Ganz genau, unser Weg führte uns zurück ins Museum of Natural History, wo wir schon gestern kurz waren, uns aber leider die Zeit fehlte. Wir begannen mit der Kategorie Weltraum, aber die war leider ein wenig enttäuschend und nicht gut gemacht, bis auf den Besuch des Planetariums. Das war sehr schön, auch wenn Miri maximal gereizt war, ob der Frau die neben ihr saß und lautstark auf ihrem Kaugummi herumknatschte,

Die Ausstellungen mit den Tieren und den Menschen der Erde wiederum waren toll gemacht. Wunderschöne Räume, Exponate in holzumrandeten Schaukästen und natürlich die Ausstellung der Dinosaurier. Aber auch die Dumm-Dumms waren dabei. 🙂

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Als das Museum schloss, gingen wir wieder in den Central Park, dieses Mal aber an das andere Ende. Mittlerweile war das Wetter anscheinend wieder sommerlich geworden.

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Am Ende sahen wir noch bei einem Baseballspiel zu.

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bevor wir uns wieder auf den Rückweg machten. Unterwegs hielten wir noch in „Little Italy“ an, denn italienisches Essen geht bei Miri immer – egal ob morgens, mittags oder abends.

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18.04.2017 Dienstag

Es ist unglaublich, wie schnell die Zeit vergeht. Tatsächlich ist heute unser letzter Tag, den wir komplett in New York verbringen. Wir hatten keinen Plan, was wir tun wollten, bis auf den Start. Einen weiteren Besuch bei Miris Lieblingsbäcker. P&B. Wir frühstückten dort und da wir unseren New York Pass bis auf ein Museum komplett abgearbeitet hatten, verbrachten wir den heutigen Tag zum letzten Mal in Manhattan, um durch die Läden und die Straßen zu schlendern. Miri wollte noch zu Desigual, weil ihre Omi ihr noch etwas schenken wollte und sie wollte auch gerne noch einmal in ihren Lieblings-Duftshop „Lush“. Zuvor hatte ich aber noch einen Stop im Sinn. Wir verließen die U-Bahn in der Canal Street und standen hier:

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Little Italy. Es ist kein großes Viertel, aber es hat seinen ganz besonderen Charme.

An einer Hauswand in einem Hof war ein Zeichnung zu Ehren der Italoamerikaner, welche in den verschiedenen Kriegen ihr Land verteidigt hatten.

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Weiter ging es zum anderen Extrem, nach Chinatown. Das ist wirklich ein wenig chinesisch, aber dennoch ganz anders als das Chinatown in London. Hier kommen ein paar Bilder, die hoffentlich ein wenig die Atmosphäre dieses Teils der Stadt wiederspiegeln:

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Wir kauften in einem echten chinesischen Teeladen Hibiskustee und sahen uns die verschiedensten Läden an. Hier gab es alles: Apotheken, Praxen für Akkupunktur und Schröpfen, Fischgeschäfte, Kultgegenstände und vieles mehr.

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und wir besuchten einen buddhistischen Tempel.

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Dies ist eine komplett andere, aber nicht minder faszinierende Seite von New York. Im Anschluss fuhren wir weiter nach Norden.

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Miri wurde in fast allen Geschäften fündig.

Später schlemmte Miri ein typisches New Yorker Gericht: Belgische Waffeln mit Banane und Nutella. 🙂

Die Subway ist wirklich etwas Tolles und ich bedauere, dass es keine in Mainz und Wiesbaden gibt, die beide Städte miteinander verbindet, aber dennoch sind wir froh, wenn wir wieder Auto fahren können, Diese Treppen in New York haben uns geschafft. Ich dachte zu erst es geht nur mir so, weil ich mittlerweile so untrainiert bin, aber Miri litt genauso, das hat mich dann etwas getröstet. Normalerweise läuft man auch nicht so viel wie wir in diesen Tagen. Wir haben tatsächliche viele Strecken zu Fuß zurückgelegt und dabei auch fast den kompletten Central Park durchquert. Miri wollte sich unbedingt noch eine Polaroidkamera kaufen, aber mit Tax war der Preis nicht wirklich günstiger als in Europa. Schon lustig wie sich die Trends ändern. Was waren wir früher froh, als wir eine richtige Kamera hatten und waren diese grässlichen Sofortbildkameras mit den grottigen Bildern los, heute sind sie wieder in.

Es war heute so ein wunderschöner sonniger Tag, dass wir das letzte Museum, welches uns auf unserem New York Pass fehlte, sausen ließen. Ich ging ja davon aus, als ich den Pass kaufte, dass der ein oder andere kalte und verregnete Tag dabei sein würde, an welchem man froh wäre, Unterschlupf in einem Museum zu finden, aber die Sonne schien beständig 7 Tage lang. Heute hagelte es What’s App Nachrichten aus Deutschland, die von Kälte, Kamin, dicken Jacken und SCHNEE!!!! berichteten. Unsere amerikanischen Gastgeber wollten es gar nicht glauben.

Wir hielten uns dann nicht allzu lange in der Stadt auf, sondern begaben uns zum Abschied noch einmal aufs Wasser. Wir bestiegen die kostenlose Staten Island Ferry und hatten einen Traumhaften letzten Blick auf New York und die Freiheitsstatue.

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Den restlichen Abend verbrachten wir noch ein letztes Mal mit Donna und Michael. Sie haben uns mitten in New York ein wahres zu Hause gegeben. Michael kochte heute Abend und wir sprachen noch lange über Gott und die Welt. Es ist schade, die beiden zu verlassen, denn wir hatten viele gute Gespräche und sehr viel Spaß. Diese beiden sind weitere Australier, die uns mit ihrer bescheidenen und liebenswerten Art ans Herz gewachsen sind. Kaum zu glauben, dass wir morgen schon wieder nach Hause fliegen. Die Zeit verging wie im Flug, aber es hat sich mal wieder gezeigt: „Manchmal erkennt man erst im Nachhinein den Sinn von Dingen, die auf den ersten Blick schief laufen. Es war gut so, dass die ersten beiden Versuche, nach New York zu fliegen, scheiterten. Niemals hätten wir diese beiden netten Menschen kennengelernt und wir hätten beide Male nicht 7 Tage Sommer gehabt.

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Good bye Manhattan and thank’s for the good time we’ve spent with you. 

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